Blütenpracht vom frühen Sommer bis zum Frost. Dahlien sind besonders dankbare Blumen. Es gibt sie von Mini bis Maxi, in unzähligen Blütenformen und Farben, gefüllt und ungefüllt und sogar mit farbigem Laub. Sie lassen sich leicht selbst vermehren und sogar selbst aussäen. Allerdings sind Sämlinge immer ungefüllt, sind aber somit bei den Insekten beliebte Nahrungslieferanten.
Frühestens Anfang April weiche ich die Knollen des Vorjahres (die ich im Keller, frostfrei überwintert habe) in einem großen Kübel, Sorte für Sorte getrennt, in lauwarmem Wasser für mindestens 1 Stunde ein. Danach kann ich die alte Erde und eventuell faule Knollen entfernen. Die eingeweichten Knollen setze ich in einen möglichst kleinen Topf, gerade so, dass die Knollen Platz haben und fülle frische Blumenerde oder Komposterde auf. Die Knollen sollten komplett mit Erde bedeckt sein. Die Töpfe stelle ich draußen an eine geschützte Stelle an der Hauswand. Wird es nochmal kalt, schütze ich die Töpfe mit einem Vlies. Am idealsten wäre natürlich ein ungeheiztes Gewächshaus! Bitte beachten: Gegossen wird erst wieder, wenn die ersten Triebe aus der Erde kommen. So vermeide ich, dass die Knollen durch zu viel Feuchtigkeit zu faulen beginnen. Wenn die Eisheiligen vorbei sind, setze ich die schon ordentlich gewachsenen Dahlien an ihren endgültigen Platz. Das kann das Beet sein oder auch ein größerer Topf. In diesem Stadium sind sie auch nicht mehr so interessant für Schnecken, trotzdem regelmäßig kontrollieren. So kann ich mich oft schon an Pfingsten an den blühenden Dahlien erfreuen.Viele Blüten brauchen auch viele Nährstoffe, deshalb gebe ich bereits bei der Pflanzung einen Langzeitdünger in die Erde, um einen üppigen Blütenflor zu erreichen. Schneiden Sie die verblühten Blumenköpfe regelmäßig ab und gönnen Sie sich auch Blumen für die Vase. Verschenken Sie Blumensträuße, denn je mehr Sie schneiden, um so mehr werden die Dahlien Blüten bilden.
Im Herbst, spätestens nach dem ersten Frost, werden die Knollen aus der Erde genommen. Dazu lasse ich von den Stängeln ca. 15-20 cm stehen und kann sie dadurch gut anfassen und auch eine Sortenbeschreibung, Farbe und Wuchshöhe, anbringen. Die Knollen sollten erst wenn sie gut abgetrocknet sind, im Winterlager verstaut werden und zwar kühl und frostfrei. Ich lege sie in Mörtelwannen oder Gitterboxen auf Zeitungspapier ohne dass sie sich berühren.
Die meisten Hausgärten unserer Zeit verfügen leider nicht über die großzügigen Ausmaße englischer Anlagen am Ende des 19 Jahrhunderts. Überwiegend haben wir nur geringe Beetflächen zur Verfügung, die immer im Blickfeld liegen. Deshalb müssen wir darauf achten, dass die Pflanzungen das ganze Jahr über ansehnlich sind. Dann wird es sehr wichtig, sich in der Artenzahl zu beschränken und zudem das gesamte Erscheinungsbild der Pflanzen zu berücksichtigen. Trotz genauer Planung wartet ein Garten beinahe täglich mit Überraschungen auf, was ihn ja eigentlich erst interessant macht. Oft entstehen gerade durch Selbstaussaat von Vergissmeinnicht, Fingerhut und Kronenlichtnelken besonders schöne Pflanzenbilder.
Es gibt verschiedene Lebensbereiche für Stauden
Lebensbereich
Beet, sonnig:
Für die in
Gärten am häufigsten anzutreffende Standortsituation –das Beet- gibt es eine
große Zahl herrlicher Stauden mit staatlichem Habitus und prachtvollen Blüten.
Sie benötigen einen humosen, nährstoffreichen Boden, dessen Oberfläche durch
flaches Hacken offen gehalten werden sollte. Bei den Beetstauden gibt es
Leitstauden mit dominierender Funktion, und Begleitstauden, die das Gartenbild
ergänzen. Viele dieser Arten benötigen regelmäßige Feuchtigkeit und
Düngergaben. Zudem sind zeitgerechte, pflegende Eingriffe wie Aufbinden,
Ausputzen und Zurückschneiden notwendig. Pflegeleichter werden solche Beete
durch richtiges Mulchen und geschickte Pflanzenanordnung (z. B. Bodendecker,
spät austreibende Pflanzen neben Frühjahrsblühern und dauerhafte
Pflanzenstützen)
Lebensbereich
Freiflächen mit Wild- oder Beetstaudencharakter: Naturnahe Gärten
Lebensbereich
Gehölzrand: meist nur
in älteren Gärten
Lebensbereich
Gehölz
Lebensbereich
Steinanlagen: Steingarten
oder extrem trockene steinige Böden, Trockenmauern
Lebensbereich
Wasserrand: Bach-,
Teichrand
Lebensbereich
Wasser
Verwendbare Pflanzen
Kleinbäume,
als Gerüstbildner, als Hintergrund
Gehölze:
dazu zählen auch Rosen, Schmetterlingsflieder und Zwergflieder
Stauden:
mehrjährige krautige Pflanzen, die jährlich erneut aus einem unterirdischen
Wurzelstock, einer Rübe, einem Rhizom oder Ausläufer austreiben
Blumenzwiebel
und Knollen, z. B. Frühjahrsblumen und Dahlien
Einjährige
bzw. Zweijährige Blumen
Dekoratives
Gemüse, bzw. Obst
Grundsätzlich sind ungefüllte Blüten für
Bienen und andere Insekten anziehender. Vermeiden Sie ausläuferbildende
Pflanzen.
Jetzt geht´s los
Jede Pflanze
hat als Lebewesen ihre Bedürfnisse. Werden diese optimal erfüllt, dankt die
Pflanze dies mit gesundem kräftigem Wuchs. Bei jeder Neupflanzung stellt sich
zuerst die Frage des Standorts, dazu sollte der geplante Platz über den
Tagesverlauf beobachtet werden um eine Aussage über sonnig, halb schattig oder
schattig treffen zu können. Zusätzlich spielt die Himmelsrichtung eine große
Rolle. Zum richtigen Standort sind auch Fachbücher hilfreich.
Bei gekauften
Pflanzen geben die angebrachten Etiketten eine Hilfestellung zum richtigen
Platz. Bei geschenkten Pflanzen erfragen Sie einfach den bisherigen Standort.
Vor dem
Pflanzen erstellen Sie sich einen Pflanzplan. Dabei sollten sie die Pflanzen in
aufsteigender Größe im Beet verteilen, d. h. die niedrigsten Pflanzen vorne und
nach hinten die höheren. Zuerst zeichnen Sie Leitstauden ein. Leitstauden sind
große dominierende Prachtstauden und hohe Ziergräser. Sie stehen einzeln oder
in kleinen Gruppen von je drei Pflanzen und sollten sich in regelmäßigen
Abständen wiederholen. Ausnahmen sind hohe, schlanke Pflanzen, wie z. B. Fingerhut und Fackellilie, die wie
Ausrufezeichen zwischen den niedrigen Stauden wirken.
Zusätzlich
besteht auch die Möglichkeit durch berankte Obelisken und Hochstämme Akzente zu
setzen und reizvolle Blickfänge in 2. Etage zu schaffen.
Danach wird mit
passenden Begleitpflanzen aufgefüllt.
Wenn das
vorgesehene Beet vorbereitet ist, also gelockert und unkrautfrei, stellen sie
die Töpfe provisorisch auf den vorgesehenen Platz. Pflanzen sie die Stauden
nicht zu dicht, sonst müssen sie im nächsten Jahr bereits wieder Pflanzen
teilen oder versetzen. Pflanzabstand: ca. ½ der endgültigen Größe
Lücken, die zu
groß ausfallen, können sie mit einjährigen Pflanzen oder bepflanzten Schalen
oder Töpfen füllen. Lassen sie außerdem Raum für die Zwiebeln von
Frühjahrsblühern wie Schneeglöckchen, Krokussen, Tulpen u.a.
Die Zwiebeln
der Frühjahrsblüher sollten Sie nicht einzeln wahllos vergraben. So kommen die
Blüten kaum zur Geltung. Vielmehr sollten Sie Nester oder Gruppen von
mindestens 10 – 15 Zwiebeln legen. So entstehen zur Blüte richtige Farbkleckse,
auf die sich unser Auge nach dem tristen Winter freut. Als Nachbarn der
Zwiebeln sollten Sie Pflanzen wählen, die später austreiben um damit das welke
Laub von Tulpen und Narzissen zudecken. Funkien sind hierfür wunderbar
geeignet. Von den großen Frühjahrsblühern schneiden Sie nur die verblühten
Köpfe bzw. Samenstände ab, keinesfalls das Laub. Nur so kann die Pflanze für
das nächste Jahr Nährstoffe aufnehmen. Erst wenn das Laub vergilbt bzw.
vertrocknet ist, kann es durch leichtes Ziehen oder Abschneiden entfernt
werden.
Vor dem
Pflanzen sollten die Töpfe in lauwarmes Wasser gestellt werden, bis keine
Luftbläschen mehr aufsteigen. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der
Wurzelballen der einzusetzenden Pflanze sein. Grundsätzlich sollten die
Neuerwerbungen in gleicher Höhe wie im Topf eingesetzt werden. Ausnahmen
hiervon sind Rosen und Clematis. Bei Rosen muss die Veredelungsstelle
mindestens 5 cm unter die Erde, Clematis werden 5-10 cm tiefer eingesetzt, das
sind zwei Augenpaare. Danach wird das Erdreich aufgefüllt und fest angedrückt.
Anschließend wird eng an der Pflanze gründlich angegossen. Die nächsten 3-4
Tage wird nicht gegossen, außer bei großer Trockenheit. Vielmehr sollten sie
gegen Abend das Erdreich mit einer Hacke auflockern. Der Tau der Nacht kann
somit leichter in die Erde eindringen.
Gleichzeitig
wird die Pflanze angeregt tiefergehende Wurzeln zu bilden. Somit kann sie auch
länger anhaltende Trockenheit problemlos überstehen und sie sparen sich das
Gießen.
Generell
sollten Sie nur Verblühtes entfernen, die Blätter und Stängel auch über den
Winter stehen lassen und erst im Frühjahr abschneiden. So kann der Frost nicht
so stark in die Pflanze eindringen und ein Blumenbeet im Raureif ist auch ein
reizvoller Blickfang. Laub darf in den Blumenbeeten liegenbleiben.
Noch ein Wort
zur Beetform: Geschwungene Beetkanten wirken im Garten viel harmonischer als
schnurgerade angelegte.
Von einer
festen Beetumrandung rate ich im Anfangsstadium der Gartenanlage ab. Gerade die
ersten Jahre wächst und entwickelt sich der Garten ständig neu. Manche Pflanzen
brauchen mehr Platz als gedacht oder man möchte die eine oder andere Pflanze
noch dazusetzen. So sparen sie sich am Anfang die Arbeit und auch das Geld für
das Material.
Pflege des Blumenbeets
über´s Jahr
Frühjahr:
Abgestorbene Pflanzenteile abschneiden
Boden lockern
Unkraut entfernen
Düngen: Kompost 1-2 l/qm + 5-15 g Stickstoff + 10-15 g Kaliamagnesia
Während des Jahres:
Unkraut jäten
Verblühtes abschneiden, evtl. bis zum Boden –je nach Sorte (Rittersporn, Katzenminze, Frauenmantel, Ziersalbei)
Pflanzen stützen
Immergrüne in Form halten
Zu groß gewordene Stauden nach der Blüte teilen
Winter:
Rosen anhäufeln
Große Ziergräser evtl. zusammenbinden
Stauden im Spätherbst/Winterbeginn nicht zurückschneiden damit der Frost nicht so schnell in die Pflanze eindringen kann.
Zusätzlich sind die Stauden Überwinterungsmöglichkeiten für viele Nützlinge.
Tipp: Bei langanhaltendem Regen am Morgen hacken, die Feuchtigkeit verdunstet somit besser. Bei langanhaltender Trockenheit am Abend hacken, so kann der Tau der Nacht in den Boden einziehen.
Mulchen:
Rindenmulch entzieht dem Boden bei der Zersetzung Stickstoff, deshalb vor der Ausbringung 20 g/qm Hornspäne ausbringen.
Mulchen mit angetrocknetem Grasschnitt, dünn ausgebracht verhindert ebenfalls Unkrautwuchs und Austrocknung des Bodens.
Farbwirkung
Farben spielen für die Gesamtwirkung eine wichtige Rolle, erhöhen die Spannung im Beet und schaffen interessante Kontraste. Bei allen Überlegungen müssen wir auch Gebäude, Beläge, Mauern, Einfriedungen, Wasser usw. mit berücksichtigen. Eine weiße Hausfassade bietet einen neutralen Hintergrund, der fast jeden Farbton zur Geltung bringt. Vor allem kräftige und dunkle Farben heben sich davor gut ab. In ähnlicher Weise neutral verhält sich eine Wand in Cremeweiß, zart Grau oder in ganz hellem Gelb. Zeigt eine Wand aber deutlich Farbe, so wäre zu überlegen, ob man den an der Fassade vorhandene Farbton in der Pflanzung wiederholen könnte. Auf diese Weise verschmelzen Haus und Garten zu einem Ganzen.
Allgemein
erweitern helle, graulaubige Pflanzen optisch einen Gartenraum. Ein hell
gepflasterter Weg erscheint breiter, wenn man ihn mit entsprechenden
Polsterstauden einfasst.
Die Tatsache,
dass Farben je nach Lichtverhältnissen unterschiedlich wirken, kann man sich
bewusst zunutze machen. So kommen in der Dämmerung Pastellfarben am besten zur
Wirkung, während dunkle Töne dann weitgehend verschwinden. Wer also die Stunde
der Dämmerung liebt und den Tag gerne draußen ausklingen lässt, der sollte
seine lauschigen Platz mit weißbunten und hell blühenden Pflanzen umgeben. Für
die Sonnenterasse sind Pastelltöne weniger geeignet, denn sie verblassen in der
Helligkeit der Mittagssonne. Hierfür wählt man besser kräftige, satte Farben
mit großer Leuchtkraft.
Im Gegensatz zu den Komplementärfarben ( = Kontrastfarben: blau-orange, gelb-violett, grün-magenta) wirken Farbverläufe von Tönen, die auf dem Farbkreis nebeneinander liegen sehr harmonisch:
z. B. Magenta, Lavendelblau u. Hellviolett
z. B. Schwefelgelb, Goldgelb u. Orange
oder Abstufung einer Farbe in verschiedener Helligkeit
z. B. Rosa bis zum tiefen Dunkelrot
z. B. von Lila bis Violett
Mit warmen
Tönen wie Gelb, Orange und Rot wirkt die Pflanzung temperamentvoll, wobei Gelb
eine heitere, sonnige Farbe von hoher Leuchtkraft ist. Es ist die hellste der
Primärfarben. Mit ihr muss man vorsichtig umgehen, denn sie ist in der Lage,
kühle Farben zu überstrahlen.
Rot wirkt auf
uns warm, voller Kraft und Energie. Damit kann man Akzente setzen aber keine
Flächen malen.
Die kühlen
Farben Blau, Weiß oder Violett muten frisch, klar und vornehm an und beruhigen.
Blau verträgt sich mit allen Nachbarn, denn es passt sich seiner Umgebung an.
Die Farben Weiß
und Grün verbinden, passen immer und wirken beruhigend ausgleichend und
entspannend. Vor allem aber sorgt Weiß für Helligkeit. Deshalb verwendet man es
gerne zur Aufhellung dunkler Bereiche.
Im Frühjahr
herrschen in der Regel vor allem leuchtende Farben wie Gelb, Orange, Weiß oder
Violett.
Im Sommer kann
aus der ganzen Farbpalette gewählt werden.
Während im
Herbst vor allem Gelb- bis Brauntöne dominieren.
Je nach
Jahreszeit kann das Blumenbeet deshalb eine unterschiedliche Farbgebung
aufweisen.
Tipp: Kleine Gärten wirken größer, wenn auf unterschiedliche Farben und kräftige Kontraste verzichtet wird. Pastelltöne und harmonische Farbverläufe malen ein sanftes Stillleben und geben optische Weite. Schön ist auch eine Kombination von Blüh- u. Blattpflanzen und Gräsern. Mit der Verwendung von Blattpflanzen erzielen Sie interessante Kontraste: filigrane Blätter / große runde ovale Blätter, oder schmale lanzettliche / runde, oder tief gezahnt / geschlossen rund, oder hoch / niedrig
Theoretische Arbeiten
Blumenbeet
ausmessen
Lieblingspflanzen,
bzw. vorgesehene Pflanzen zusammenstellen
Standortanspruch,
Blütezeit sowie Höhe ermitteln
Zusammenpassende
Pflanzen in einen Pflanzplan einzeichnen
Gerüstbildende
Pflanzen miteinbeziehen (Immergrüne z.B. Eibe, Buchs, Spindelstrauch) wichtig
für Aussehen während des Winters
Leitstauden
(Abstand 50×50 cm, 1 Stück/qm) eintragen: z. B. Pfingstrosen, Rosen,
Rosenhochstamm, Johannisbeerhochstamm, Gräser, Schirmbambus u.a.
Begleitstauden
(Abstand 30-40 cm, 5-7 Stück/qm) zuordnen
Spindelstrauch,
Bergenie, Lavendel, Salbei, Purpurglöckchen (Heuchera), Hauswurz,
Wolfsmilchgewächse, Buchs, Eibe, verschiedene Polsterstauden, einige Farnarten,
Bambus
Dekorative
Gräser
Chinaschilf,
Silberähren / Rauhgras 80-100 cm, Reitgras – 150 cm,
Rutenhirse – 80 cm, Blaustrahlhafer – 100 cm, Federborstengras
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