Anlage von Blumenrabatten

Die meisten Hausgärten unserer Zeit verfügen leider nicht über die großzügigen Ausmaße englischer Anlagen am Ende des 19 Jahrhunderts. Überwiegend haben wir nur geringe Beetflächen zur Verfügung, die immer im Blickfeld liegen. Deshalb müssen wir darauf achten, dass die Pflanzungen das ganze Jahr über ansehnlich sind. Dann wird es sehr wichtig, sich in der Artenzahl zu beschränken und zudem das gesamte Erscheinungsbild der Pflanzen zu berücksichtigen. Trotz genauer Planung wartet ein Garten beinahe täglich mit Überraschungen auf, was ihn ja eigentlich erst interessant macht. Oft entstehen gerade durch Selbstaussaat von Vergissmeinnicht, Fingerhut und Kronenlichtnelken besonders schöne Pflanzenbilder.

Claudia im Pavillion

Es gibt verschiedene Lebensbereiche für Stauden

Lebensbereich Beet, sonnig:

Für die in Gärten am häufigsten anzutreffende Standortsituation –das Beet- gibt es eine große Zahl herrlicher Stauden mit staatlichem Habitus und prachtvollen Blüten. Sie benötigen einen humosen, nährstoffreichen Boden, dessen Oberfläche durch flaches Hacken offen gehalten werden sollte. Bei den Beetstauden gibt es Leitstauden mit dominierender Funktion, und Begleitstauden, die das Gartenbild ergänzen. Viele dieser Arten benötigen regelmäßige Feuchtigkeit und Düngergaben. Zudem sind zeitgerechte, pflegende Eingriffe wie Aufbinden, Ausputzen und Zurückschneiden notwendig. Pflegeleichter werden solche Beete durch richtiges Mulchen und geschickte Pflanzenanordnung (z. B. Bodendecker, spät austreibende Pflanzen neben Frühjahrsblühern und dauerhafte Pflanzenstützen)

Pflanzung - Bunte Blumen

Lebensbereich Freiflächen mit Wild- oder Beetstaudencharakter: Naturnahe Gärten

Lebensbereich Gehölzrand: meist nur in älteren Gärten

Lebensbereich Gehölz

Lebensbereich Steinanlagen: Steingarten oder extrem trockene steinige Böden, Trockenmauern

Steinmauer

Lebensbereich Wasserrand: Bach-, Teichrand

Lebensbereich Wasser

Verwendbare Pflanzen

  • Kleinbäume, als Gerüstbildner, als Hintergrund
  • Gehölze: dazu zählen auch Rosen, Schmetterlingsflieder und Zwergflieder
  • Stauden: mehrjährige krautige Pflanzen, die jährlich erneut aus einem unterirdischen Wurzelstock, einer Rübe, einem Rhizom oder Ausläufer austreiben
  • Blumenzwiebel und Knollen, z. B. Frühjahrsblumen und Dahlien
  • Einjährige bzw. Zweijährige Blumen
  • Dekoratives Gemüse, bzw. Obst

Grundsätzlich sind ungefüllte Blüten für Bienen und andere Insekten anziehender. Vermeiden Sie ausläuferbildende Pflanzen.

Jetzt geht´s los

Jede Pflanze hat als Lebewesen ihre Bedürfnisse. Werden diese optimal erfüllt, dankt die Pflanze dies mit gesundem kräftigem Wuchs. Bei jeder Neupflanzung stellt sich zuerst die Frage des Standorts, dazu sollte der geplante Platz über den Tagesverlauf beobachtet werden um eine Aussage über sonnig, halb schattig oder schattig treffen zu können. Zusätzlich spielt die Himmelsrichtung eine große Rolle. Zum richtigen Standort sind auch Fachbücher hilfreich.

Bei gekauften Pflanzen geben die angebrachten Etiketten eine Hilfestellung zum richtigen Platz. Bei geschenkten Pflanzen erfragen Sie einfach  den bisherigen Standort.

Vor dem Pflanzen erstellen Sie sich einen Pflanzplan. Dabei sollten sie die Pflanzen in aufsteigender Größe im Beet verteilen, d. h. die niedrigsten Pflanzen vorne und nach hinten die höheren. Zuerst zeichnen Sie Leitstauden ein. Leitstauden sind große dominierende Prachtstauden und hohe Ziergräser. Sie stehen einzeln oder in kleinen Gruppen von je drei Pflanzen und sollten sich in regelmäßigen Abständen wiederholen. Ausnahmen sind hohe, schlanke Pflanzen, wie  z. B. Fingerhut und Fackellilie, die wie Ausrufezeichen zwischen den niedrigen Stauden wirken.

Pflanzung - rote Blumen

Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit durch berankte Obelisken und Hochstämme Akzente zu setzen und reizvolle Blickfänge in 2. Etage zu schaffen.

Danach wird mit passenden Begleitpflanzen aufgefüllt.

Wenn das vorgesehene Beet vorbereitet ist, also gelockert und unkrautfrei, stellen sie die Töpfe provisorisch auf den vorgesehenen Platz. Pflanzen sie die Stauden nicht zu dicht, sonst müssen sie im nächsten Jahr bereits wieder Pflanzen teilen oder versetzen. Pflanzabstand: ca. ½ der endgültigen Größe

Lücken, die zu groß ausfallen, können sie mit einjährigen Pflanzen oder bepflanzten Schalen oder Töpfen füllen. Lassen sie außerdem Raum für die Zwiebeln von Frühjahrsblühern wie Schneeglöckchen, Krokussen, Tulpen u.a.

Die Zwiebeln der Frühjahrsblüher sollten Sie nicht einzeln wahllos vergraben. So kommen die Blüten kaum zur Geltung. Vielmehr sollten Sie Nester oder Gruppen von mindestens 10 – 15 Zwiebeln legen. So entstehen zur Blüte richtige Farbkleckse, auf die sich unser Auge nach dem tristen Winter freut. Als Nachbarn der Zwiebeln sollten Sie Pflanzen wählen, die später austreiben um damit das welke Laub von Tulpen und Narzissen zudecken. Funkien sind hierfür wunderbar geeignet. Von den großen Frühjahrsblühern schneiden Sie nur die verblühten Köpfe bzw. Samenstände ab, keinesfalls das Laub. Nur so kann die Pflanze für das nächste Jahr Nährstoffe aufnehmen. Erst wenn das Laub vergilbt bzw. vertrocknet ist, kann es durch leichtes Ziehen oder Abschneiden entfernt werden.

Vor dem Pflanzen sollten die Töpfe in lauwarmes Wasser gestellt werden, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen der einzusetzenden Pflanze sein. Grundsätzlich sollten die Neuerwerbungen in gleicher Höhe wie im Topf eingesetzt werden. Ausnahmen hiervon sind Rosen und Clematis. Bei Rosen muss die Veredelungsstelle mindestens 5 cm unter die Erde, Clematis werden 5-10 cm tiefer eingesetzt, das sind zwei Augenpaare. Danach wird das Erdreich aufgefüllt und fest angedrückt. Anschließend wird eng an der Pflanze gründlich angegossen. Die nächsten 3-4 Tage wird nicht gegossen, außer bei großer Trockenheit. Vielmehr sollten sie gegen Abend das Erdreich mit einer Hacke auflockern. Der Tau der Nacht kann somit leichter in die Erde eindringen.

Gleichzeitig wird die Pflanze angeregt tiefergehende Wurzeln zu bilden. Somit kann sie auch länger anhaltende Trockenheit problemlos überstehen und sie sparen sich das Gießen.

Generell sollten Sie nur Verblühtes entfernen, die Blätter und Stängel auch über den Winter stehen lassen und erst im Frühjahr abschneiden. So kann der Frost nicht so stark in die Pflanze eindringen und ein Blumenbeet im Raureif ist auch ein reizvoller Blickfang. Laub darf in den Blumenbeeten liegenbleiben.

Noch ein Wort zur Beetform: Geschwungene Beetkanten wirken im Garten viel harmonischer als schnurgerade angelegte.

Von einer festen Beetumrandung rate ich im Anfangsstadium der Gartenanlage ab. Gerade die ersten Jahre wächst und entwickelt sich der Garten ständig neu. Manche Pflanzen brauchen mehr Platz als gedacht oder man möchte die eine oder andere Pflanze noch dazusetzen. So sparen sie sich am Anfang die Arbeit und auch das Geld für das Material.

Pflege des Blumenbeets über´s Jahr

  • Frühjahr:
  • Abgestorbene Pflanzenteile abschneiden
  • Boden lockern
  • Unkraut entfernen
  • Düngen: Kompost 1-2 l/qm + 5-15 g Stickstoff + 10-15 g Kaliamagnesia
  • Während des Jahres:
  • Unkraut jäten
  • Verblühtes abschneiden, evtl. bis zum Boden –je nach Sorte (Rittersporn, Katzenminze, Frauenmantel, Ziersalbei)
  • Pflanzen stützen
  • Immergrüne in Form halten
  • Zu groß gewordene Stauden nach der Blüte teilen
  • Winter:
  • Rosen anhäufeln
  • Große Ziergräser evtl. zusammenbinden
  • Stauden im Spätherbst/Winterbeginn nicht zurückschneiden damit der Frost nicht so schnell in die Pflanze eindringen kann.
  • Zusätzlich sind die Stauden Überwinterungsmöglichkeiten für viele Nützlinge.

Tipp:
Bei langanhaltendem Regen am Morgen hacken, die Feuchtigkeit verdunstet somit besser.
Bei langanhaltender Trockenheit am Abend hacken, so kann der Tau der Nacht in den Boden einziehen
.

Mulchen:

  • Rindenmulch entzieht dem Boden bei der Zersetzung Stickstoff, deshalb vor der Ausbringung 20 g/qm Hornspäne ausbringen.
  • Mulchen mit angetrocknetem Grasschnitt, dünn ausgebracht verhindert ebenfalls Unkrautwuchs und Austrocknung des Bodens.

Farbwirkung

Farben spielen für die Gesamtwirkung  eine wichtige Rolle, erhöhen die Spannung im Beet und schaffen interessante Kontraste. Bei allen Überlegungen müssen wir auch Gebäude, Beläge, Mauern, Einfriedungen, Wasser usw. mit berücksichtigen. Eine weiße Hausfassade bietet einen neutralen Hintergrund, der fast jeden Farbton zur Geltung bringt. Vor allem kräftige und dunkle Farben heben sich davor gut ab. In ähnlicher Weise neutral verhält sich eine Wand in Cremeweiß, zart Grau oder in ganz hellem Gelb.  Zeigt eine Wand aber deutlich Farbe, so wäre zu überlegen, ob man den an der Fassade vorhandene Farbton in der Pflanzung wiederholen könnte. Auf diese Weise verschmelzen Haus und Garten zu einem Ganzen.

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Allgemein erweitern helle, graulaubige Pflanzen optisch einen Gartenraum. Ein hell gepflasterter Weg erscheint breiter, wenn man ihn mit entsprechenden Polsterstauden einfasst.

Die Tatsache, dass Farben je nach Lichtverhältnissen unterschiedlich wirken, kann man sich bewusst zunutze machen. So kommen in der Dämmerung Pastellfarben am besten zur Wirkung, während dunkle Töne dann weitgehend verschwinden. Wer also die Stunde der Dämmerung liebt und den Tag gerne draußen ausklingen lässt, der sollte seine lauschigen Platz mit weißbunten und hell blühenden Pflanzen umgeben. Für die Sonnenterasse sind Pastelltöne weniger geeignet, denn sie verblassen in der Helligkeit der Mittagssonne. Hierfür wählt man besser kräftige, satte Farben mit großer Leuchtkraft.

Farbkreis
  • Im Gegensatz zu den Komplementärfarben ( = Kontrastfarben: blau-orange, gelb-violett, grün-magenta) wirken Farbverläufe von Tönen, die auf dem Farbkreis nebeneinander liegen sehr harmonisch:
  • z. B. Magenta, Lavendelblau u. Hellviolett
  • z. B. Schwefelgelb, Goldgelb u. Orange
  • oder Abstufung einer Farbe in verschiedener Helligkeit
  • z. B. Rosa bis zum tiefen Dunkelrot
  • z. B. von Lila bis Violett

Mit warmen Tönen wie Gelb, Orange und Rot wirkt die Pflanzung temperamentvoll, wobei Gelb eine heitere, sonnige Farbe von hoher Leuchtkraft ist. Es ist die hellste der Primärfarben. Mit ihr muss man vorsichtig umgehen, denn sie ist in der Lage, kühle Farben zu überstrahlen.

Rot wirkt auf uns warm, voller Kraft und Energie. Damit kann man Akzente setzen aber keine Flächen malen.

Die kühlen Farben Blau, Weiß oder Violett muten frisch, klar und vornehm an und beruhigen. Blau verträgt sich mit allen Nachbarn, denn es passt sich seiner Umgebung an.

Pflanzung - lila Blumen

Die Farben Weiß und Grün verbinden, passen immer und wirken beruhigend ausgleichend und entspannend. Vor allem aber sorgt Weiß für Helligkeit. Deshalb verwendet man es gerne zur Aufhellung dunkler Bereiche.

Pflanzung - weisse Tulpen

Im Frühjahr herrschen in der Regel vor allem leuchtende Farben wie Gelb, Orange, Weiß oder Violett.

Im Sommer kann aus der ganzen Farbpalette gewählt werden.

Pflanzung - Blumen gelb

Während im Herbst vor allem Gelb- bis Brauntöne dominieren.

Je nach Jahreszeit kann das Blumenbeet deshalb eine unterschiedliche Farbgebung aufweisen.

Tipp:
Kleine Gärten wirken größer, wenn auf unterschiedliche Farben und kräftige Kontraste verzichtet wird. Pastelltöne und harmonische Farbverläufe malen ein sanftes Stillleben und geben optische Weite. Schön ist auch eine Kombination von Blüh- u. Blattpflanzen und Gräsern.
Mit der Verwendung von Blattpflanzen erzielen Sie interessante Kontraste: filigrane Blätter / große runde ovale Blätter, oder schmale lanzettliche / runde, oder tief gezahnt / geschlossen rund, oder hoch / niedrig

Theoretische Arbeiten

  1. Blumenbeet ausmessen
  2. Lieblingspflanzen, bzw. vorgesehene Pflanzen zusammenstellen
  3. Standortanspruch, Blütezeit sowie Höhe ermitteln
  4. Zusammenpassende Pflanzen in einen Pflanzplan einzeichnen
  5. Gerüstbildende Pflanzen miteinbeziehen (Immergrüne z.B. Eibe, Buchs, Spindelstrauch) wichtig für Aussehen während des Winters
  6. Leitstauden (Abstand 50×50 cm, 1 Stück/qm) eintragen: z. B. Pfingstrosen, Rosen, Rosenhochstamm, Johannisbeerhochstamm, Gräser, Schirmbambus u.a.
  7. Begleitstauden (Abstand 30-40 cm, 5-7 Stück/qm) zuordnen
  8. Zwiebeln Frühjahrsblüher berücksichtigen
  9. Restlichen Platz mit Füllpflanzen ergänzen
  10. Beeteinfassung: Bodendecker (8-10 Stück/qm), Kräuter (Schnittlauch), Erdbeeren
  11. Als Lückenfüller einjährige Sommerblumen: Tagetes, Ringelblumen (Bauergartenmischung), Dahlien
  12. Vorhandene Grundstückseingrenzung miteinbeziehen, z. B. Zaun als Klettergerüst für Clematis, Rosen etc.
  13. Unterschiedlichen Blattformen ins Gesamtbild miteinbeziehen
  14. Herbstfärbung der Sträucher (Felsenbirne) oder Stauden (Bergenie) beachten
  15. Kombinationen von Stauden und Gemüse in Betracht ziehen (rotstieliger Mangold und rotblühende Dahlien, Blaukraut und Wollziest)
  16. Platz für Trittsteine zur Pflege
Pflanzung - Kugeln

Kleine Auswahl

Leitstauden (Prachtstauden als Gerüstbildner) Abstand 50×50 cm, 1 St./qm

Pfingstrose, Rittersporn, Phlox, Herbstaster, Sonnenauge, Sonnenbraut, Hoher Sonnenhut 2 m, Goldrute, Hohe Herbstaster, Myrtenaster, Glattblatt, Gräser, große Funkien, Palmlilie, Waldgeißbart, Staudenclematis

Begleitpflanzen (Füllpflanzen), Abstand 30-40 cm, 5-7/qm

Gemswurz, Tränendes Herz, Akelei, Steppensalbei, Türkischer Mohn, Lupine, Brennende Liebe, Jakobsleiter, Feinstrahlaster, Goldfelberich, Glockenblumen, Taglilien, Sommermargerite, Scabiosen, Ehrenpreis, Stockrosen, Indianernessel, Kugeldistel, Roter Sonnenhut, Mädchenauge, niedriger Sonnenhut, Eisenhut, Prachtspiere/ Astilbe, , Herbstanemone, Kissenaster, Gartenchrysantheme, Katzenminze, Storchschnabel, Frauenmantel, Schafgarbe, Bartiris, Fetthenne, Funkien, Ziest, Ehrenpreis, Purpurglöckchen, Christrosen, Allium

Polsterstauden und andere niedrige Arten 8-10/qm

Primel, Nelke

Frühjahrsblüher, in Gruppen pflanzen 10-15 St

Schneeglöckchen, Krokus, Tulpen

Immergrüne Pflanzen

Spindelstrauch, Bergenie, Lavendel, Salbei, Purpurglöckchen (Heuchera), Hauswurz, Wolfsmilchgewächse, Buchs, Eibe, verschiedene Polsterstauden, einige Farnarten, Bambus

Dekorative Gräser

Chinaschilf, Silberähren / Rauhgras 80-100 cm, Reitgras – 150 cm, Rutenhirse – 80 cm, Blaustrahlhafer – 100 cm, Federborstengras